Die S-Bahn-Strecke in Köln soll ausgebaut werden. Das ist gut und wichtig! Wir brauchen einen gut funktionierenden ÖPNV. Dafür sind zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Hürth-Kalscheuren (also die Strecke, über die ich zur Arbeit pendle und deshalb recht gut kenne…) zwei weitere S-Bahn-Gleise und ein zusätzlicher Bahnsteig an der Haltestelle Hansaring geplant.
Bei Bau der S-Bahn mussten Ende der 1980er Jahre 24 Häuser weichen
Wo sollen aber die zusätzlichen Gleise und der zusätzliche Bahnsteig Platz haben? Diese Fragen sind nicht trivial. Denn wir Eigelsteiner:innen erinnern uns noch zu gut: Als Ende der 1980er Jahren die S-Bahn-Strecke und die Haltestelle Hansaring entstanden, wurden in unserem Viertel 24 Häuser abgerissen. 149 Wohnungen und 24 Gewerbebetriebe mussten weichen.
Landtagsabgeordneter Martin Börschel hakt bei der Landesregierung nach
Deshalb will Martin Börschel in einer Anfrage von der Landesregierung wissen, was der Ausbau der sog. Westspange für unsere Veedel bedeutet. Wie sollen im Umfeld der Haltestelle Hansaring trotz der bestehenden engen Bebauung ein weiterer Bahnsteig bzw. zusätzliche Gleise ermöglicht werden? Schließt die Landesregierung den Abriss vorhandener Bebauung aus? Und wie geht es dann mit dem Ausbau des Streckenabschnitts nach der Haltestelle Hansariung Richtung Westbahnhof weiter?
Die erste Anfrage, die Martin Börschel an die Landesregierung richtete, entgegenete diese nur, dass sie noch keine Aussagen treffen könne. Die Landesregierung spricht in ihrer Antwort von der großen Bedeutung, die dem Ausbau des Knotenpunkts Köln für eine ÖPNV-Offensive zukommt. WOW! Und dann nennt sie als Maßnahmen Überleitstellen, Gleiswechselbetrieb oder die Ertüchtigung von nahe gelegenen Umleitstrecken.
Überleitstellen? Gleiswechselbetrieb? Umleitstrecken? Wo bitte sollen die zwischen Hauptbahnhof und Hansaring hinpassen? Entweder hat die Landesregierung schlicht keine Ahnung, oder sie spielt mit verdeckten Karten.
Angesichts der Spuren, die der S-Bahn-Bau in unserem Viertel hinterlassen hat, sind solche ausweichenden Antworten irritierend unsensibel. Deshalb tritt Martin Börschel der Landesregierung weiter auf die Füße.
Die Menschen im Veedel brauchen Klarheit!