… oder der Abschied von einem nachhaltigen Verkehrskonzept?
Sorry, aber da kann ich mir nur an den Kopf fassen …
Zur letzten Sitzung des Verkehrsausschusses legte die Verwaltung eine Mitteilung über die Entwicklung der Fahrradverleihsysteme in der Stadt Köln vor.
Danach will die Verwaltung fast die komplette Innenstadt für Leihradstationen ausnehmen, wie aus einer Übersichtskarte zu entnehmen ist.
Warum? Gerade im Sinne einer optimalen Verknüpfung der einzelnen Mobilitätsformen muss ich doch Orte schaffen, wo Bahn, ÖPNV, Rad und Taxi möglichst gut ineinandergreifen. Wie oft geht es mir so, dass ich aus dem Hauptbahnhof komme und ein KVB-Rad suche, um möglichst schnell und bequem zum nächsten Termin in der Innenstadt zu kommen … oder von einem Ortstermin zum nächsten zu wechseln. Und ich bin mit Sicherheit nicht die einzige.
Ein solches Verhalten wird unterstützt, wenn wir als Kunden eine verlässliche Chance haben, am Ort X ein Rad vorfinden – sei es am Hauptbahnhof, am Neumarkt, Rudolfplatz oder den anderen innenstädtischen Knotenpunkten. Die Innenstadt zur fast leihradstationsfreien Zone zu machen, geht an den Usern völlig vorbei.
Mehr noch: Hinter dieser Vorlage steht das Primat der Stadtgestaltung vor einem nachhaltigen Mobilitätskonzept … anstatt – wie ich regelmäßig einfordere, den ruhenden Radverkehr zum Teil der Stadtgestaltung zu machen und Zonen für parkende Räder in jeder Planung vorzusehen. Dies gilt auch und besonders für Leihräder. Wer sich die bunten Bilder zum Verkehrskonzept Altstadt ansieht, wird dort kein einziges parkendes Rad finden.
Wer aber umweltschonende Verkehrsformen fördern will, muss sie auch in der Stadtplanung berücksichtigen.
Am Rande sei nur vermerkt, dass diese Vorlage, die die komplette Innenstadt betrifft, der Bezirksvertretung Innenstadt nicht zur Kenntnis gegeben wurde! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Das letzte Wort kann hier nicht gesprochen sein! Wir werden dranbleiben!