Liebe Eigentümer, wir müssen reden …

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Vor einigen Wochen ging der Haus- und Grundbesitzerverein mit der Forderung an die Öffentlichkeit, die Bezirkspolitiker stärker in die Pflicht zu nehmen. Jeder Bezirk solle demnach regelmäßig Flächen benennen, die bebaut werden können. Als Bezirkspolitikerin wurde ich um ein Statement gebeten, was ich denn von dieser Forderung halten würde …

Klar dürfen wir uns als Bezirke nicht vor unserer Verantwortung drücken und müssen immer wieder abwägen, wenn es darum geht, wie eine konkrete Fläche genutzt werden soll: Ist die Fläche geeignet für Wohnbebauung, als Schulstandort oder eher für Naherholung und Freizeit?

Allerdings geht die Aussage des Haus- und Grundbesitzers an den sehr unterschiedlichen Grundvoraussetzungen der einzelnen Stadtbezirke vorbei. Vor allem in der dicht besiedelten Innenstadt sind die Flächen, die für den Wohnungsbau ausgewiesen werden können, eher überschaubar und das bisschen Grün oder auch Freizeitflächen besonders wertvoll.

Wir versuchen deshalb, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die wir haben. So weisen wir regelmäßig auf Wohnraumzweckentfremdungen durch Leerstand oder gewerbliche Nutzung, nichtbebaute Grundstücke, Baulücken und Mindernutzungen hin und sind für jeden entsprechenden Hinweis aus der Bevölkerung dankbar.

Oft scheitern die Maßnahmen dann allerdings an den Eigentümern der jeweiligen Immobilien und Grundstücke. Das absurdeste Beispiel liefert der Hauseigentümer mit seinem Scheinbau in der Richard-Wagner-Straße, der alleine eine ganze Stadtverwaltung beschäftigen kann.

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Ebenfalls machen wir uns in der Bezirksvertretung Innenstadt für die Bebauung eines Grundstücks im Eigelsteinviertel stark und haben entsprechende Initiativen gestartet. Dieses Grundstück dient derzeit als wilde Müllhalle und noch vieles mehr. Im Zweifelsfall soll deshalb die Stadt das Grundstück erwerben, damit dort Wohnraum entstehen kann. Was muss ich heute sehen? Der Eigentümer reagiert offensichtlich auf unseren Druck, indem er einen wunderbaren Zaun vor das Grundstück setzt. Man darf wohl skeptisch sein, dass diese Maßnahme die Bebauung des Grundstücks einleitet ..

Ein weiteres Beispiel: Seit längerem ringen wir um die Entwicklung der Bahnbögen im Eigelsteinviertel. In der ersten Runde der auf unsere Initiative hin einberufenen Bahnbögenkonferenz habe ich u.a. das Erscheinungsbild des ersten Bogens im Übergang von der Marzellenstraße und dem Eigelstein kritisiert. Wild beklebte Sperrholzwände sind das erste, was Busucher des Viertels zu sehen bekommen. Wie regiert der Pächter? Er hängt weiße Tücher über die Wände. Seriöse Pläne zur Verbesserung der Gesamtsituation der Bahnbögen? Gar ein Entwicklungskonzept? Fehlanzeige!

Bei der Entwicklung des Gaffer-Geländes war des deshalb für uns wichtig, dass der Eigentümer des Geländes auch Bereitschaft zeigt, sich für den Standort und das Veedel zu engagieren – zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten (echten oder quasi) Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG). Auf diese Zusagen haben wir gedrängt – und uns gegenüber wurde auch die Bereitschaft erklärt.

Deshalb müssen auch die Haus- und Grundstückseigentümer oder Pächter ihrer Verantwortung nachkommen. Nur wenn alle Akteure ihren Beitrag leisten, können wir ein Viertel entwicklen und den dringend benötigten Wohnraum schaffen. #gemeinsamfürsveedel

Über mich

Mitglied der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt, Sachkundige Bürgerin im Liegenschaftsausschuss des Rates der Stadt Köln

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