Schon seit Jahren befinden sich die Bahnbögen im Eigelsteinviertel in einem trostlosen Zustand. Wie die Verwaltung jetzt auf Initiative der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt mitteilt, beabsichtigt sie im Juni 2016 zu einer Bahnbögenkonferenz einzuladen. Die SPD-Fraktion hofft, dass nun endlich alle Beteiligten an einen Tisch kommen, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Bahnbögenumfelds abzusprechen.
Schon seit Jahren fristen die Bahnbögen im Eigelsteinviertel ein trauriges Dasein. „Es ist bereits mehr als zehn Jahre her, als die Pächterin der Bahnbögen, die Bahnbögen GmbH, mit bunten Skizzen ihre Pläne für das Eigelsteinviertel präsentierte: Ein Touristenmagnet wie Les Halles in Paris oder mindestens so hip wie die Bahnbögen in Berlin sollten sie werden. Oder ein Stück kölsche Portobello Road. Rikschas sollten Gäste ins Viertel bringen. An der Eintrachtstraße/Ecke Salzmagazin sollte ein kleiner, aber feiner Quartiersplatz entstehen“, erinnert sich Regina Börschel, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt.
Passiert ist seitdem nichts. Noch immer ist das Erscheinungsbild der Bahnbögen desolat. Mal versperrt eine unansehnliche Bretterwerbewand den Blick auf die Bahnbögen (so am Übergang von der Marzellenstraße zum Eigelstein), mal werden die Bahnbögen als wilde Müllkippe genutzt (so am Gereonswall).
Bereits im Januar 2013 forderte deshalb die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt, dass in einer Bahnbögenkonferenz Eigelstein alle Verantwortlichen (die Deutsche Bahn, der Bahnbögen Köln GmbH, die maßgeblichen Ämter der Stadtverwaltung und die Abfallwirtschaftsbetriebe) an einen Tisch kommen sollten, um die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Erscheinungsbildes der Bahnbögen zu vereinbaren und auf den Weg zu bringen.
Im Dezember 2015 hakte die SPD-Fraktion nach und wollte von der Verwaltung wissen, was sie seit dem Beschluss zur Einberufung einer solchen Konferenz unternommen hat und welche Maßnahmen zur Verbesserung der desolaten Situation entlang der Bahnbögen sie beabsichtigt.
Nun informiert die Verwaltung in einer Mitteilung für die Bezirksvertretung Innenstadt, dass sie im Juni 2016 eine Bahnbögenkonferenz für das Eigelsteinviertel einzuberufen beabsichtigt. Weil sie aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre daran zweifelt, dass die Pächterin in absehbarer Zeit ein Konzept zur Entwicklung der Bahnbögen umsetzen wird, will die Verwaltung noch vor der Sommerpause 2016 zu einem ersten Treffen einladen, um die Möglichkeiten kurzfristiger Verbesserungen der Bahnbögen und ihres Umfeldes sowie einer Beschleunigung der Bahnbögen-Entwicklung zu ermitteln. Dabei sollen verbindliche Vereinbarungen zur Umsetzung getroffen werden.
„Die Menschen im Eigelsteinviertel sind über das verschmutzte und verwahrloste Umfeld der Bahnbögen mehr als verärgert. Deshalb begrüßen wir es ausdrücklich, dass nun endlich alle Beteiligten zusammenkommen sollen, um gemeinsam abzusprechen, wie man die Gesamtsituation entlang der Bahn verbessern kann. Wir wissen natürlich von unseren Ehrenfelder Kollegen, welch dicken Bretter wir zu bohren haben. Aber wir werden die Pächterin wie die Bahn als Eigentümerin der Bahnbögen in die Pflicht nehmen und weiter Druck machen“, so Regina Börschel.
Auf der Dialogveranstaltung „Eigelstein im Wandel“ wurden von den Anwohner*innen ganz konkrete Wünsche zur Verbesserung der Situation an den Bahnbögen geäußert. Diese Vorschläge wird die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt jetzt in die Bahnbögenkonferenz mit hineinnehmen.
Zur Information:
- Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt zur Errichtung einer Bahnbögenkonferenz vom 17.01.2013.
- Mitteilung der Verwaltung vom 03.03.2016
Presseberichte:
- Artikel in der Kölnischen Rundschau vom 30.03.2016
- Kommentar in der Kölnischen Rundschau vom 30.03.2016
- Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom 09.04.2016
- Kölner Wochenspiegel vom 29.04.2016