Schon seit Jahren – um genauer zu sein: seit über einem Jahrzehnt – fristen die Bahnbögen im Eigelsteinviertel ein trauriges Dasein. Ich erinnere mich noch gut, als ich Mitglied des Sanierungsbeirats Eigelstein war: Der Pächter der Bahnbögen (Lutz Figge von der Bahnbögen Köln GmbH) stellte uns mit bunten Skizzen und großen Gesten vor, was er mit den Bahnbögen so alles vorhat: Ein Touristenmagnet wie Les Halles in Paris oder mindestens so hip wie die Bahnbögen in Berlin sollten sie werden. Oder vielleicht doch ein Stück kölsche Portobello Road. Rikschas sollten die Gäste ins Viertel bringen. An der Eintrachtstraße/Ecke Salzmagazin sollte ein kleiner, aber feiner Quartiersplatz entstehen. Und, und, und … Und was ist seitdem passiert? Nichts.
Fest steht: Noch wurden hinsichtlich ihrer Nutzung keine Fortschritte erzielt. Immer noch ist das Erscheinungsbild der Bahnbögen desolat. Mal versperrt eine unansehnliche Bretterwerbewand den Blick auf die Bahnbögen (so direkt am Eigelstein – nun gut, vielleicht immer noch besser als zu sehen, was sich hinter der Wand befindet), mal werden die Bahnbögen als wilde Müllkippe genutzt (so immer wieder am Gereonswall).
Schon im Jahr 2013 wollten wir, dass in einer Bahnbögenkonferenz Eigelstein alle Beteiligten (die Deutsche Bahn, der Bahnbögen Köln GmbH, die maßgeblichen Ämter der Stadtverwaltung und die Abfallwirtschaftsbetriebe) an einen Tisch kommen, um die notwendigen Maßnahmen zu vereinbaren, abzustimmen und auf den Weg zu bringen. Und was ist seitdem passiert? Richtig: Nichts.
Deshalb haben wir in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt gefordert, dass die Verwaltung darlegt, welche Schritte sie seit dem Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt vom Januar 2013 eingeleitet hat, um eine Bahnbögenkonferenz einzuberufen (wie es sie auch schon in Ehrenfeld gibt).
Ferner soll die Verwaltung darlegen, welche Schritte und Maßnahmen sie kurz- und mittelfristig zur Verbesserung der inakzeptablen Situation entlang der Bahnbögen einzuleiten gedenkt.
Ziel muss es sein, dass sich das Erscheinungsbild und die Nutzung der Bahnbögen im Eigelsteinviertel nachhaltig verbessert. Denn eines ist doch klar: Die Bahnbögen sind, vom Breslauer Platz kommend, ein Entree in unsere Stadt. Sie markieren den Eingang in das Eigelsteinviertel. Deshalb wollen wir dem Pächter nicht durchgehen lassen, dass dieser städtebaulich sensible und entwicklungsfähige Bereich weiter verkommt.
Wir bleiben dran!