Noch im April dieses Jahres hatten sich Vertreter der Politik, der Stadtarbeitsgemeinschaft für Behindertenpolitik und der Verwaltung auf ein Verfahren für eine barrierefreie Erschließung der Domplatte geeinigt, nachdem eine Zuwegung durch das Domgässchen abgelehnt worden ist.
„Diese Möglichkeit haben wir damals verworfen, weil das Kopfsteinpflaster entlang des Domforums für mobilitätseingeschränkte Menschen schlichtweg nicht barrierefrei ist. Auch konnten wir das Unbehagen gegenüber einem barrierefreien Zugang durch das Domgässchen nachvollziehen. Denn zum einen ist die dunkle, enge Gasse ein Angstraum. Zum anderen ist sie gefährlich, weil sie regelmäßig von Fahrradfahrern als Abkürzung genutzt wird“, erklärt Regina Börschel, Vorsitzende der SPD-Fraktion.
Deshalb sollten in einer kleinen Runde mit Verwaltung, Stadtarbeitsgemeinschaft für Behindertenpolitik und Kirche konkrete Vorschläge für eine Rampenlösung entwickelt werden.
„Dass uns nun die Verwaltung nach Monaten lapidar in einem Fünfzeiler mitteilt, dass sie die Planungen für eine Rampenlösung ruhen lässt, ist mehr als ärgerlich“, erklärt Börschel. „Wir werden nicht einmal informiert, woran die Gespräche konkret gescheitert sind“.
Deshalb fordert die SPD-Fraktion, sofort die Gespräche über die Realisierung eines barrierefreien Zugangs zum Dom wieder aufzunehmen und einen Runden Tisch mit Vertretern der Verwaltung, Stadtarbeitsgemeinschaft für Behindertenpolitik, Politik und Kirche einzuberufen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dabei gilt es auch temporäre Möglichkeiten in den Blick zu nehmen, bis die eine Umgestaltung des westlichen Domumfelds in Angriff genommen wird.
„Ein ‚Geht nicht‘ werden wir nicht einfach hinnehmen. Denn Inklusion ist auch eine städtebauliche Qualität. Deshalb sollte unser Ziel sein, allen Menschen einen angemessenen Zugang zum Domumfeld zu ermöglichen. Aber auch hier sieht man: Barrierefreiheit fängt in den Köpfen an“, meint Börschel.
Mitteilung der Verwaltung „Barrierefreier Zugang zur Domplatte“
Presseberichte
Kölner Wochenspiegel vom 19.01.2017